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Augenoptik / Optometrie

Optometrie ist die Lehre vom Sehen sowie von den Fehlsichtigkeiten und deren Korrektion. Sie bezeichnet die Wissenschaft, mit augenoptischen Verfahren unter Berücksichtigung der physiologischen Optik nicht krankhafte Sehfehler zu vermessen und visuelle Probleme mit optisch-visuellen Mitteln zu mildern, auszugleichen oder zu korrigieren.

Womit beschäftigt sich die Augenoptik / Optometrie

Die Optometrie fordert von dem Augenoptiker viel mehr, als eine reine Sehschärfebestimmung oder eine Augenglasbestimmung (Brillenglasbestimmung). Optometristen beziehen das Sehen und die Sehfehler mit ein. Nachfolgend werden die wichtigsten Sehfunktionen genannt, die im Rahmen einer optometrischen Untersuchung überprüft werden sollten:

  • Akkommodation (innere Einstellung der Augen auf kurze Distanzen)

  • Augenmotorik / Motilität (Beweglichkeit der Augen)

  • Sehschärfe in der Ferne und Nähe

  • Refraktiver Zustand der Einzelaugen (liegt das vom Auge erzeugte Bild auf der Netzhaut oder davor oder dahinter? Kontrolle auf Kurzsichtigkeit, Übersichtigkeit, Astigmatismus)

  • Binokulares Sehen in der Ferne und der Nähe (nehmen beide Augen gleichzeitig am Sehen teil? Ist das Sehen mit erhöhtem Energieaufwand verbunden?)

  • Räumliches Sehen in der Ferne und Nähe

  • Nah-Trias (Kombination verschiedener Muskelgruppen bei der Naheinstellung der Augen)

  • Farben-Sehen

  • Pupillenreaktion (Anpassung der Augen an wechselnde Lichtverhältnisse)

Ergeben sich im Rahmen dieser Untersuchungen Vermutungen oder offenkundige Hinweise auf pathologische Ursachen von Sehproblemen, verweisen Augenoptiker und Optometristen Zwecks medizinischer Diagnose und Therapie an einen Arzt.

Die Kinderoptometrie ist ein Teilgebiet der Optometrie. Die Augenoptiker, die in der Kinderoptometrie Erfahrung haben, messen und bewerten die alters entsprechenden Sehfunktionen des Kindes.
Ein Kinderoptometrist hat sich auf das Prüfen und Messen der Sehfunktionen von Kindern spezialisiert. Eine solche Spezialisierung ist erforderlich, weil das Messen der kindlichen Sehfunktionen umfassendes Wissen zur Entwicklung des Sehens im Kindesalter, alters entsprechenden Arbeitsmittel und alters gemäße Vorgehensweisen erfordert.

Was hat Kinderoptometrie mit Wahrnehmung zu tun?

Ca. 80-90% der Wahrnehmung eines Menschen erfolgt auf visuellem Weg. Die visuellen Funktionen des Kindes werden zum deutlichen Erkennen von Gegenständen, zur räumlichen Einschätzung, zur Auge-Hand Koordination, zur Blicksteuerung und Vielem mehr benötigt. Damit wird deutlich, dass die Entwicklung des Kindes gestört wird, wenn Sehfunktionen (s.o.) beeinträchtigt sind. Gerade in der Grundschulzeit, in der wesentliche Fundamente für die Entwicklung und das Lernen gelegt werden, sollte darum darauf geachtet werden, dass optimales Sehen möglich ist.

Wie deckt Kinderoptometrie Wahrnehmungs-störungen auf?

Die meisten visuellen Funktionen lassen sich messen und bewerten. Sehfunktionen wie die Sehschärfe oder die räumliche Sehleistung werden an, dem Alter entsprechenden, Sehzeichen ermittelt. Die Augenmotorik wird durch Funktionsprüfungen auf Einschränkungen oder Fehlfunktionen untersucht. Die Naheinstellung der Augen kann z.B. mit der dynamischen Skiaskopie, geprüft werden. Die sich dabei ergebenden Messwerte lassen eine Einteilung nach unauffällig oder auffällig zu.
Somit ergeben sich entweder Zahlenwerte, die dem Alter entsprechend bewertet werden oder allgemeine Aussagen, ob eine Sehfunktion unauffällig ist oder Auffälligkeiten aufweist.

Was kann die Kinderoptometrie bei Sehstörungen tun?

Viele Störungen von Sehfunktionen lassen sich durch Brillen- oder Kontaktlinsenkorrektionen beseitigen. In wenigen Fällen ist es nicht möglich, die Störung zu beseitigen. Aufklärende Gespräche mit den Eltern können dann helfen, die Einschränkungen des Kindes besser zu verstehen, Überforderungen des Kindes zu vermeiden oder andere Hilfen zu geben. Hier ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen sehr förderlich.

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